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Zukunftstag auf der T3CON (T3CON15 Tag 2)

Am zweiten Tag der Konferenz sollen Entwicklungen der Community und die Zukunft von TYPO3 im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen gab es Vorträge zu den folgenden Themen.

Einstieg leicht gemacht - T3 Kit

Jozef Spisiak und Robert Lindh haben ihr Open Source Projekt T3 Kit vorgestellt. Diese Erweiterung für TYPO3 soll den Einstieg in das CMS wesentlich einfacher machen. Damit werden vor allem Kunden mit kleineren Webseiten, sprich geringerer Komplexität, angesprochen. Im Backend bekommt der Nutzer ein übersichtliches Dashboard, welches die Kernaufgaben eines Redakteurs zusammenfasst und die wichtigsten Informationen bereithält. Funktionen wie Image Cropping und Frontend Editing sollen den Redakteursalltag entkomplizieren. T3 Kit ist bereits auf zahlreichen Referenzseiten im Einsatz. Dazu zählen bspw. www.nazar.se/ und www.purus.se Robert Lindh hat dazu aufgerufen, sich aktiv an der Weiterentwicklung auf Github zu beteiligen. Die erste stabile Version soll laut Roadmap im Dezember 2015  bereitstehen.

Barrierefreiheit für die öffentliche Verwaltung

Das bereits seit Jahren erhältliche Government Package für TYPO3, welches sogar als eigene TYPO3-Distribution erhältlich ist, wird aktuell einer Generalüberholung unterzogen. Jo Hasenau, welcher das Projekt vorangetrieben hat, wies in seinem Vortrag auf die Relevanz von barrierefreien Webangeboten hin. Laut seiner Aussage haben Menschen mit körperlichen Einschränkungen bereits heute weltweit eine wirtschaftliche Macht, welche von Unternehmen nicht ignoriert werden darf. Die Altersstruktur der Weltbevölkerung hat heute schon spürbare Auswirkungen und in einigen Jahrzehnten werden die heutigen digital Natives auch mit altersbedingten Einschränkungen konfrontiert sein. Die heutige Ausgrenzung älterer Menschen wird demnach auf Dauer nicht funktionieren. Laut Jo Hasenau werden in einzelnen Ländern aber auch auf übergeordneter Ebene seit Jahren gesetzliche Rahmen geschaffen, welche eine gewisse Verbindlichkeit herstellen sollen. Weiterhin wies er darauf hin, dass in den vergangenen Jahren umfangreiche Budgets in responsive Webseiten, SEO und technische Spielereien gesteckt wurden. Dabei konzentriert man sich nicht selten auf Maschinen, welche das jeweilige Webangebot besser werten sollen. Jo Hasenau ruft dazu auf, zukünftig mindestens den gleichen Betrag in die Zugänglich für ALLE Menschen zu investieren. In diesem Rahmen soll auch das Government Package weiter entwickelt werden. Es wurde dazu aufgerufen, Showcases zu schaffen und Best Practices zu dokumentieren.

Zertifizierung für Open Source Produkte

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sollte Sinn und Zweck von Zertifizierungen für Open Source Produkte thematisiert werden. Zu Beginn haben die Vertreter von TYPO3, Drupal und Shopware jeweils ihre Vorgehensweise zur Zertifizierung vorgestellt. Leider hat dies den Großteil der geplanten Zeit verbraucht, was vom Moderator leider nicht reguliert wurde. Im Nachgang wurden aber dennoch einige wichtige Aspekte diskutiert. Zunächst wurde grundsätzlich gefragt, ob Zertifizierungen für Endkunden (Kunden der zertifizierten Agenturen/Entwickler) überhaupt relevant sind. Aus dem Publikum kam von Hussein Badakhchani prompt die Bestätigung. Er hatte gestern in seinem Vortrag noch beleuchtet, was gute Community Projekte ausmacht und was Entscheider von ihnen überzeugt. Aus seiner Sicht steigert ein  Zertifizierungsprogramm den Wert einer Software. Vom Moderator Marc Vloemans wurde die provokante Frage nach dem ROI (Return on Investment) für die einzelnen Zertifizierungsansätze aufgeworfen. Patrick Lobacher sieht hier nicht den primären Fokus des Zertifizierungsprogramms. Aus meiner Sicht ist dies ein wichtiges Element in der gesetzten Vision von TYPO3. In der heutigen Keynote wurde angesprochen, dass TYPO3 nach 17 Jahren erwachsen geworden ist. Zu einem erwachsenen System gehört natürlich auch ein klares Weiterbildungs- und Zertifizierungsprogramm. Patrick Lobacher hat gestern in seiner Marktsegmentierung einen Schwerpunkt auf komplexe Projekte gelegt. In diesem Umfeld spielt aus meiner Sicht Vertrauen, Renommee und Glaubwürdigkeit eine wichtige Rolle. Diese Eigenschaften verdient man sich natürlich nicht allein durch die Existenz eines Zertifikats. Auch hier muss transparent gemacht werden, wie der Zertifizierungsprozess gestaltet ist und wie sich dieser bspw. bei auch kurzen Releasezyklen, wie dies die aktuelle Planung von TYPO3 vorsieht, adaptiert. TYPO3 löst dies aktuell durch eine zeitliche Begrenzung von Zertifikaten. Die Diskussion zu versionsgebundenen Zertifikaten führte zum dem Ergebnis, dass dies bei immer kürzeren Abständen zwischen den Releases kaum realisierbar wäre. Abschließend sei noch erwähnt, dass das TYPO3 Ausbildungs- und  Zertifizierungsteam für kommendes Jahr 3 neue Zertifizierungen anbieten wird:
 

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  • Certified Consultant
  • Certified Developer
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