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Replatforming Guide als Buch Ansicht

Der ultimative Leitfaden für das E-Commerce-Replatforming ist eine Übersetzung des englischen "Ultimate Guide to eCommerce Replatforming" der OroInc.

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3 Planung Ihres Replatforming-Projekts - der Schlüssel zum Erfolg

Den mit dem Replatforming verbundenen Ängsten entgegenzuwirken, seien sie psychologischer oder SEO-bezogener Natur, ist durch eine gründliche Planung des Projekts möglich. Dies ist auch der generelle Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt. Schauen wir uns zudem die Elemente eines erfolgreichen Plans an. Von der Auswahl der richtigen Lösung bis hin zur Planung Ihrer Weiterleitungen und der Aktualisierung des zugehörigen Marketingmaterials.

3.1 Auswahl der richtigen Lösung

Der erste Schritt in einem erfolgreichen Replatforming ist die Entscheidung, welche Funktionen Sie benötigen, sowie die Auswahl der richtigen Lösung zur Bereitstellung dieser Funktionen.

Funktionale Merkmale

Beginnen Sie mit der Beurteilung der von Ihnen benötigten Funktionsmerkmale. Wie bereits erwähnt, ist der Bedarf an zusätzlichen Funktionen der häufigste Treiber für eine Plattform-Migration.

Dabei kann es sich beispielsweise um folgende Merkmale handeln: 

  • Mehrere Kataloge und Preislisten. Profitieren Ihre Kunden von kundenspezifischen Katalogen und Preislisten? Wenn ja, benötigt Ihre Website Funktionen zur Unterstützung mehrerer Kataloge und Preislisten. Die meisten B2B-Unternehmen benötigen diese Funktionen, aber in herkömmlichen B2C-E-Commerce-Plattformen finden Sie diese in der Regel nicht.
  • Große SKU-Zahlen. Die meisten E-Commerce-Plattformen erwähnen keine Begrenzung der SKUs, aber wenn Sie eine große Anzahl von Produkten führen oder wenn Ihre Produkte viele Variationen haben, kann sich die Anzahl der einzelnen SKUs schnell summieren. Stellen Sie sicher, dass der Motor der Plattform über die Fähigkeit verfügt, Hunderttausende von SKUs sinnvoll zu verarbeiten.
  • Produktmanagement-Funktionen. Welche Produktmanagement-Funktionen benötigen Sie? Denken Sie darüber nach, ob Sie benutzerdefinierte Attribute für Produkte, mehrere Mengeneinheiten für ein Produkt oder sogar mehrere Lager für Produkte benötigen. Wenn es sich um aktuelle oder zukünftige Anforderungen handelt, stellen Sie sicher, dass Ihre neue Lösung eine vollständige und zukunftsfähige Produktverwaltungsfunktionalität bietet.
  • Anfrage für Kostenvoranschläge. Beginnen neue Kunden häufig damit, einen Kostenvoranschlag anzufordern? Benötigen bestehende Kunden Angebote für neue Produkte? Dann sollten Sie ihnen die Möglichkeit bieten, diese Anfragen online zu stellen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Plattformlösung einen RFQ-Workflow (RFQ = request for quotation) ermöglicht.
  • Benutzerdefinierte Rollen und Befugnisse. Viele B2B-Transaktionen erfordern mehrere Genehmigungen und involvieren viele Personen in die Kaufentscheidung. Wenn dies Ihre Kunden- und Vertriebsprozesse beschreibt, müssen Sie fragen, ob die Plattform es Ihren Kunden erlaubt, Rollen und Befugnisse zu definieren, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
  • Checkout-Workflows. Welche Checkout-Szenarien müssen Sie bereitstellen? Möchten Sie den Komfort des Kaufens als Gast oder die Zahlung mit Kreditkarte oder PayPal anbieten?

Weitere Aspekte können sein:

Zahlen Ihre Kunden zu bestimmten Bedingungen und benötigen Sie Funktionen zur sofortigen Bewertung von Kreditrisiken? Ist Factoring ein Teil Ihres Geschäftsmodells? Wenn ja, handelt es sich um unternehmenskritische Funktionsmerkmale, die Ihre Lösung enthalten muss. Da viele B2B-Käufer zudem in regelmäßigen Abständen die gleichen Einkäufe tätigen: kann Ihre Website Nachbestellformulare und eine Kaufabwicklung auf einer Seite im Sinne eines One-Page-Checkouts ermöglichen, um dem Kunden die Arbeit zu erleichtern?

Technische Merkmale

Sie müssen zudem technische Merkmale berücksichtigen, die Sie benötigen und die Ihre Kunden wünschen. Die Benutzererfahrung, die Sie Ihren Kunden bieten, wird auch durch die technischen Möglichkeiten der Plattform definiert. 

  • Integration des Beschaffungssystems. Ist die Integration mit den Beschaffungssystemen Ihrer Kunden entscheidend? Wenn Ihre Kunden die Fähigkeit für EDI oder Punchout-Kataloge benötigen, muss Ihre Lösung diesen Anforderung gerecht werden. Die Flexibilität bei der E-Procurement-Integration kann auch die Fähigkeit zur Implementierung einer Headless-Architektur umfassen, falls dies erforderlich ist.
  • Unterstützung für den globalen Handel. Erweitern sich Ihre Verkaufsgebiete über Ihre originären Grenzen hinaus? Der internationale Handel muss durch Möglichkeiten unterstützt werden, Inhalte in mehreren Sprachen und Preise in mehreren Währungen anzubieten. Der internationale Versand kann zudem eine 3PL-Integration erforderlich machen. Wenn dies der Fall ist, muss Ihre Plattform diese Funktionen unterstützen.
  • Mobile Ready und Cross-Browser-Unterstützung. Eine Mobile Ready Website ist ein Muss. Stellen Sie sicher, dass Ihre Lösung auf allen Geräten und in allen Browsern angezeigt wird. Ganz gleich, ob Ihr Kunde mit einem Samsung Galaxy-Tablet mit Firefox oder mit Safari an einem MacPro sitzen, die Plattform muss Ihre Website Browser- und Geräte-übergreifend einwandfrei darstellen. Diese technische Funktionalität ist ein Muss.
  • B2C- und B2B2C-Unterstützung. Da sich Märkte entwickeln, verkaufen immer mehr B2B-Verkäufer direkt. Wenn Sie derzeit schon direkt verkaufen oder planen, in Zukunft direkt zu verkaufen, benötigen Sie eine Lösung, die technisch in der Lage ist, B2B- und B2C-Transaktionen abzuwickeln. Beide Arten von Kundengruppen wünschen zwar eine ähnliche Erfahrung, haben aber sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Stellen Sie sicher, dass die von Ihnen gewählte Plattform alle Arten von E-Commerce einwandfrei verarbeiten kann.
  • Anpassung, Integration und Hosting. Ganz gleich, wie intensiv Sie suchen, es ist selten möglich, dass Sie eine Lösung finden, die zu 100 % Ihren Anforderungen entspricht. Selbst die engste Übereinstimmung erfordert unter Umständen eine gewisse Form von Anpassung. Deshalb ist es wichtig zu prüfen, wie einfach sich die Lösung anpassen lässt. Wenn eine kleine Anpassung eine enorme Menge an Code-Änderungen erfordert, verfügen Sie möglicherweise nicht über die Flexibilität, um Ihren (zukünftigen) Anforderungen gerecht zu werden. Bei der Bewertung von Lösungen sollten Sie auch berücksichtigen, ob der Code proprietär oder quelloffen ist. Möglicherweise finden Sie eine größere Auswahl an einbaufertigen Anpassungen und APIs, die Ihnen bereits zur Verfügung stehen, wenn der Code Open Source ist. Und da keine Lösung in einem Silo existieren sollte, müssen Sie zudem prüfen, wie sich die Plattform mit Ihren anderen Lösungen, wie z.B. Ihrem ERP, CRM oder PIM, integrieren lässt. Einige Lösungen sind schließlich nur On-Premise verfügbar, andere bieten Ihnen die Flexibilität eines Hostings On-Premise oder in der Cloud. Das Hosting ist eine technische Überlegung, die nicht übersehen werden darf.
  • Lizenzierung, Gebühren und andere Herstellerüberlegungen. Neben den Funktionen, technischen Möglichkeiten und dem Ökosystem müssen Sie auch einen Blick auf die Kosten und den Hersteller hinter der Plattform werfen. Sind verschiedene Lizenzen erhältlich? Wie hoch sind die Lizenzkosten? Welche Kosten oder sonstigen Gebühren sind mit der Bereitstellung von Staging-Umgebungen verbunden. Wenn Sie sich für eine Cloud-Lösung entscheiden, wie hoch sind die Hosting-Gebühren? Gibt es andere (versteckte) Gebühren? Diese Fragen geben Ihnen eine zusätzliche Vorstellung von den technischen Kosten der Implementierung.
  • Hersteller-Support. Welchen Grad an Herstellersupport können Sie erwarten? Hat sich der Anbieter zu einer erfolgreichen Migration verpflichtet und ist er bereit, bei der Durchführung zu helfen? Und nicht zuletzt: Welchen Ruf genießt der Anbieter und wie steht es um seine Verpflichtung zum Thema IT-Sicherheit?

Bei so vielen Aspekten, die es zu berücksichtigen gilt, hilft es, einen organisierten Ansatz zur Bewertung der verschiedenen Lösungen zu wählen. Sie können diese E-Commerce RFP-Vorlage als Ausgangspunkt verwenden. Laden Sie die Vorlage herunter und passen Sie diese an Ihre Bedürfnisse an. Fügen Sie je nach Bedarf Fragen hinzu oder löschen Sie diese und senden Sie diese dann an die Anbieter, die Sie evaluieren möchten. Sobald dieser Standard-RFP abgeschlossen ist, wird die Auswahl der richtigen Lösung für Ihre Bedürfnisse um einiges einfacher.


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