Deutsche Unternehmen sind mehrheitlich im digitalen Zeitalter angekommen. Jedoch lässt die Berücksichtigung neuer Technologien gerade im mobilen Umfeld noch zu wünschen übrig. Dies zeigt die aktuelle BVDW-Studie „Deutschland wird Mobile – Sind die Unternehmen vorbereitet?“, welche die Nutzung und Akzeptanz von mobilen Endgeräten und mobilen Websites in Deutschland untersucht. Deutlich wird ein klares Usability-Defizit, das leider zu Lasten der User geht. Wir stellen hier die Keyfacts der Studie vor und geben Tipps zur Fehlervermeidung.
Die Fachgruppe Mobile des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. beschäftigt sich regelmäßig mit dem aktuellen Stand der Adaption mobiler Technologien und Anwendungen. In Zusammenarbeit mit Google und TNS Infratest stellt die aktuelle Studie der Fachgruppe „Deutschland wird Mobile – Sind die Unternehmen vorbereitet?“ fest, dass sich die mobile Internetnutzung generell weiter vom Nischen- zum Massenphänomen entwickelt hat. Derzeit nutzen etwa 40% der Deutschen ein Smartphone. Diese Zahl hat sich im Vergleich der letzten drei Jahre mehr als verdoppelt. Aber auch Tablets halten immer stärker Einzug in deutsche Haushalte und fördern so den mobilen Traffic.
Die Deutschen nutzen das mobile Internet weiterhin sehr intensiv. So gab etwa jeder zweite der Befragten an, mindestens einmal täglich mit seinem Smartphone online zu sein. Dabei surfen die User am liebsten auf Seiten aus den Bereichen Medien, Versandhandel und Banken/Versicherungen. Ebenfalls besucht wurden Webseiten aus dem Konsumgüterbereich und der Automobilbranche, wenn gleich diese im Vergleich zur erstgenannten Kategorie geringere mobile Zugriffe aufweisen können. In den letzten Jahren ist zudem ein rasanter Anstieg in der Nutzung mobiler Endgeräte insbesondere bei Frauen und Personen im Alter von 35-54 Jahren zu verzeichnen. Tendenz auch hier steigend.
Das reichhaltige Online-Angebot deutscher Firmen birgt naturgemäß einen großen Nutzen im Verhältnis Unternehmen zu User. So können sich Konsumenten bequem von zu Hause am PC oder eben auch unterwegs per Mobiltelefon über aktuelle Neuigkeiten, Produkte oder ähnliche Themen informieren. Die Studie zeigt jedoch: gerade im mobilen Bereich werden Webseiten noch nicht den Anforderungen und Erwartungen der Nutzer gerecht. Knapp die Hälfte aller mobilen User bemängelten unzureichend optimierte mobile Webauftritte, hauptsächlich aufgrund eines unübersichtlichen Aufbaus sowie fehlender Benutzerfreundlichkeit. Aber auch langes Scrollen, ein zu geringer Anteil an relevanten Informationen, lange Ladezeiten oder nicht auf die Bildschirmgröße optimierte Webseiten empfanden User als störend.
Daraus ergibt sich ein großes Verbesserungspotenzial bei mobilen Webauftritten deutscher Unternehmen. Mobile Versionen erfordern erweiterte Sichtweisen und Herangehensweisen zu bisherigen Konzepten. Eine gezielte Analyse der Bedürfnisse und Erwartungen von Usern aus dem mobilen Umfeld gibt bspw. Aufschluss über abzubildende Inhalte, Formen der Darstellung und Interaktionsverhalten. So kann z.B. die konventionelle linke Navigation einer Webseite auf teils sehr kleinen Displays als platzraubend oder schlecht leserlich wahrgenommen werden. Da sich weiterhin mobile Nutzungskontexte und Nutzungsmechanismen von den Szenarien stationärer Nutzung unterscheiden, ist die Einbeziehung mobile Strategien entsprechend anzuraten.
Mobile Lösungen können hier sehr unterschiedlich strukturiert sein. Generell unterscheidet man zwischen gesonderten mobilen Websites, parallel bereitgestellten nativen Apps oderWeb-Apps sowie eine Umsetzung im Sinne des Responsive Designs. Gerade letzteres ermöglicht eine flexible Nutzung von Webseiten, indem ihre Darstellung auf die Eigenschaften des jeweiligen vom User genutzten Endgerätes reagiert. So können Wechsel zwischen verschiedenen Endgeräten und Displaygrößen berücksichtigt werden. Auch Hoch- und Querformate mobiler Endgeräte lassen sich erkennen. Aber auch die Verwendung von kleineren und damit schneller ladenden Dateien ist für die mobile Nutzung möglich. Oftmals ist auch die konzeptionelle Überarbeitung von Struktur und Inhalt hilfreich, um den mobilen Besuch zu einem echten Nutzungserlebnis werden zu lassen. Konzepte wie „Mobile First“ können hier hilfreich sein. Sollten Sie Fragen zum Thema mobiles Internet haben oder sich über unsere Lösungen im Bereich Mobile Strategieentwicklung oder Responsive Design näher informieren wollen, können Sie uns gern kontaktieren.