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So posten Sie barrierefrei(er) auf Twitter, Facebook, Instagram, Twitter und Co.

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Die digitale Transformation ist ein gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozess und muss in diesem Sinne auch sämtliche Gesellschaftsschichten erreichen. Jegliche Art der digitalen Kommunikation ruft demnach gleichzeitig die Frage nach Inklusion in Form von digitaler Barrierefreiheit auf. Website-Betreiber haben auf der eigenen Website mit Hilfe eines modernen Content Management Systems wie TYPO3 oder Neos die volle Kontrolle über das barrierefreie Webdesign. In sozialen Netzwerken sieht das hingegen anders aus. Dabei leben gerade Twitter, Instagram, LinkedIn oder Facebook von nutzergenerierten Inhalten und sozialer Interaktion, sodass Inklusion und Barrierefreiheit auch dort bedacht werden sollten. Im Folgenden zeigen wir Mittel und Wege auf, wie Sie Inhalte auf einschlägigen Social Media Portalen bestmöglich barrierefrei gestalten können.

Warum sind barrierefreie Beiträge relevant?

Zunächst: eine Pflicht, auch Beiträge in den sozialen Medien barrierefrei zu gestalten, gibt es nach der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV) nicht. Weiterhin gilt die BITV derzeit nicht gleichermaßen für den öffentlichen Sektor und privatwirtschaftlich tätige Organisationen. Andererseits geht beispielsweise der Hootsuite Digital Report davon aus, dass 45% der Deutschen Bevölkerung regelmäßig Social Media Plattformen nutzen. Für täglich 79 Minuten. Für 78% der Kunden sind Inhalte auf den sozialen Plattformen von Unternehmen ausschlaggebend für ihre Kaufentscheidungen. Dadurch ist es in Ihrem besten Interesse eine digitale Teilhabe für sämtliche Gesellschaftsschichten zu ermöglichen.

Hauptgrund für barrierefreie Social Media Postings ist es, Menschen mit Einschränkungen den Zugang zu diesen Inhalten zu ermöglichen. Gerade im Social-Media-­Marketing ist zudem Reichweite eine der wichtigsten Kennzahlen. Mit barrierefreien Postings erreichen Sie mehr Menschen, die ihre Posts auch ­wahrnehmen, statt einfach nur darüber hinweg zu scrollen. Zudem steigern Sie das Engagement, in dem Sie einen höheren Anreiz zur Interaktion und zum Teilen Ihrer Inhalte schaffen.

Praktische Tipps um Beiträge zugänglicher zu machen

Eine einfache Sprache nutzen

Verwenden Sie eine einfache, verständliche Sprache und kurze Sätze. So können Sie eine bessere Lesbarkeit gewährleisten. Lange und verschachtelte Sätze können schwierig zu verstehen und nachzuvollziehen sein. Verzichten Sie auf komplizierte Wörter oder erklären sie diese. Vermeiden Sie Sarkasmus, Ironie oder sonstige rhetorische Mittel, die möglicherweise schwer zu verstehen sind oder kennzeichnen Sie diese, falls eine Verwendung notwendig ist.

Bei Hashtags die aus mehreren Wörtern bestehen, sollte der erste Buchstabe jedes Wortes innerhalb des Hashtags groß geschrieben werden. Damit lassen sich die Begriffe nicht nur mit dem Auge leichter auseinanderhalten. Screenreader lesen Hashtags als ein Wort vor. Durch sogenannte Binnenmajuskel, auch Binnenversalien oder Camel Cases genannt, werden diese dabei unterstützt, jedes Wort einzeln zu sprechen und damit die Verständlichkeit zu erhöhen. In diesem Sinne sollten Sie auch darauf achten, Abkürzungen und Akronyme durchgehend mit Großbuchstaben zu schreiben.

Binnenmajuskel in Hashtags verwenden

Bei Hashtags die aus mehreren Wörtern bestehen, sollte der erste Buchstabe jedes Wortes innerhalb des Hashtags groß geschrieben werden. Damit lassen sich die Begriffe nicht nur mit dem Auge leichter auseinanderhalten. Screenreader lesen Hashtags als ein Wort vor. Durch sogenannte Binnenmajuskel, auch Binnenversalien oder Camel Cases genannt, werden diese dabei unterstützt, jedes Wort einzeln zu sprechen und damit die Verständlichkeit zu erhöhen. In diesem Sinne sollten Sie auch darauf achten, Abkürzungen und Akronyme durchgehend mit Großbuchstaben zu schreiben.

Emojis sparsam einsetzen

Benutzen Sie keine Emoticons wie “:)”, “^^" oder gar “(´• ω •`)”. Diese können schwer zu lesen oder unverständlich sein und sind auch für Screenreader schwer zu beschreiben. Stattdessen lassen sich Emojis einsetzen, welche eine feste Bedeutung und Beschreibung haben. Wenn Sie zu viele dieser Emojis nacheinander nutzen oder diese als Ersatz für das geschriebene Wort einsetzen, kann dies allerdings schnell unverständlich werden.

Dekorative/stilisierte Schriften vermeiden

Viele Organisationen nutzen individuelle Schriften auf ihren sozialen Plattformen, um sich abzuheben. Allerdings ist es für Screenreader so nicht möglich, Worte oder ganze Passagen zu lesen. Inhalte werden im Extremfall einfach übersprungen. Daher raten wir Ihnen, die Standardschrift der jeweiligen Plattform zu nutzen.

Kontraste und Farben beachten

Nutzer müssen so leicht wie möglich Schrift vom Hintergrund abgrenzen können. Es ist schwer einen Text zu lesen, der im Vordergrund eines detailreichen, gemusterten oder farblich ähnlichen Bildes steht. Text sollte daher auf einem soliden, kontrastreichen Hintergrund platziert werden. Werkzeuge wie der Kontrastrechner helfen dabei, Farbkombinationen dahingehend zu überprüfen.

Animierte GIFs vermeiden

Blitzen, blinken, flackern und andere starke visuelle Effekte können es erschweren sich auf die Inhalte Ihres Beitrages zu konzentrieren, besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten. Zudem kann dies unter besonderen Umständen bei manchen Menschen epileptische Anfälle auslösen. Versuchen Sie daher, auf solche Animationen soweit möglich zu verzichten.

Alternativtexte / Bildbeschreibungen hinzufügen

Für Personen, die auf Screenreader angewiesen sind, ist es wichtig, dass ein beschreibender Alternativtext hinterlegt ist. Die Beschreibung sollte präzise und informativ formuliert sein und die Frage beantworten „Wer tut was wo?“. Sie müssen nicht "Bild von" oder "Darstellung von" dazu schreiben, da Screenreader ein Bild automatisch als Bild deklarieren. Ein Alternativtext, der "Bild unseres Büros" lautet, wird deshalb von einem Screenreader als "Bild, Bild unseres Büros" vorgelesen. Versuchen Sie besser die Abbildung möglichst inhaltlich prägnant zu beschreiben, bspw. “Weißes Gebäude mit drei Stockwerken. Das ist unser Büro in Chemnitz”.

Teilweise nutzen Social Media Plattformen bestimmte Werkzeuge zur automatisierten Ausgabe von Alternativtexten, die auf Technologien zur Text-, Gesichts- und Objekterkennung zurückgreifen. Da diese Lösungen oft noch sehr vage und ungenau sind, empfiehlt es sich dennoch, eigene Alternativtexte einzupflegen. Um zu signalisieren, dass Ihre Bilder Alternativtexte haben, können Sie Ihren Post mit dem Kürzel “B!” kennzeichnen.

Wenn eine Social Media Plattform nicht die Möglichkeit bietet, Alternativtexte einzupflegen, können Sie die Beschreibung auch innerhalb des Textes vornehmen. So haben gehandicapte Nutzer die Möglichkeit auch den Inhalt des Bildes zu verstehen.

Untertitel für Videos erstellen

Ohne Untertitel würden Sie ca. 500 Millionen Menschen weltweit von Ihren Inhalten ausschließen. Untertitel sind aber auch für Personen nützlich, die Videos ohne Ton ansehen. Beispielsweise weil sie sich in einer lauten oder sehr ruhigen Umgebung befinden oder weil sie ihre Mitmenschen nicht stören wollen. Eine gute Transkription beinhaltet die Beschreibung von Geräuschen und weist darauf hin, wer gerade was spricht. Versuchen Sie Untertitel immer Eins-zu-Eins zu schreiben. Wenn dies nicht möglich ist, achten Sie darauf, den Inhalt weitestgehend zu erhalten. Weiterhin sollte beachtet werden, dass Untertitel maximal aus zwei Zeilen bestehen und mindestens sieben Sekunden zu sehen sind.

Darüber hinaus gibt es vielfältige weitere Besonderheiten in der Publikation von Inhalten in den sozialen Netzwerken. Wenn Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie uns gern für eine Beratung zur Barrierefreiheit an. In unserem Whitepaper “Digitalisierung für alle” stellen wir zudem Möglichkeiten vor, wie Sie auf Ihrer Website für alle Nutzer einen uneingeschränkten Zugang gewährleisten können.

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